Burg NassauDie imposante Burg Nassau thront als Zeugnis mittelalterlicher Baukultur weithin sichtbar auf einer Bergspitze bei Nassau. Es ist das Ziel, diese alte Zeit auf moderne Art erlebbar zu machen.

Uns ist vor allem das „Sich nähern“, die Raumfolge und das Erleben der Burg im Kontext wichtig. Daher wird das Außengelände der Burg Nassau im Gesamtkontext WALD-LANDSCHAFT // WIESEN-ZWINGER // STEINERNER BURGHOF entwickelt.

WALD-LANDSCHAFT
Der umgebende Laubwald ist Kulisse und Rahmen zugleich. Ein wogender, dynamischer Raum, dessen Veränderung über die Jahreszeiten und Wetter besonders gut von der Burg aus betrachtet werden kann. Ein lebendiges Muster an Landschaft, zu dessen Beobachtung die Burg einlädt und einen grandiosen Ausblick bietet.

WIESEN-ZWINGER
Der die Burg umgebende Zwinger soll von Gehölzen freigestellt werden. Langfristig wird hier eine magere blütenreiche Wiese entstehen. Trittplatten erschließen diesen Raum behutsam. Der Zwinger ist ein möglicher Ort für (skulpturale und plastische) Kunstwerke.

STEINERNER BURGHOF
Die Burg wird von kleinteiligen, nicht historisch belegten Pflanzflächen befreit, um „das Steinerne“ zu betonen und den Kontrast zur umgebenden Landschaft zu verstärken.

Die Burg wird fußläufig durch das äußere Tor erreicht. Da eine barrierefreie Erschließung bis zum Burghof nicht möglich ist, können bei Bedarf zwei Behindertenstellplätze angeboten werden. Von diesen Stellplätzen aus ist der Biergarten über eine neue Rampe barrierefrei zu begehen. Diese schmiegt sich an die Südmauer. Die Burgschänke und der Burgfried sind aufgrund der Bestandshöhen nur barrierearm. Die Außenflächen des Restaurants selbst sind barrierefrei.

Die Burg erhält eine zurückhaltende Gestaltung mit Natursteinoberflächen aus, in Reihe verlegten, sägerauen und geflammten Natursteinpflaster. Die bisherig der nördlichen Burgmauer vorgelagerte Pflanzfläche wird zurückgebaut, um den steinernen Charakter der Burg zu betonen.

Die Außenflächen der Burgschänke werden mit sägerauen und geflammten Natursteinplatten im Reihenverband befestigt. Das Gefälle des Hofes wird über Stufen behutsam an den mittigen Bereich eingepasst. Im Bereich des WC-Gebäudes wird die Terrasse bis zu zwei Meter tief eingeschnitten, um auch hier eine barrierefreie Erreichbarkeit vom Gebäudeeingang aus zu gewährleisten. Der Bestandsbaum am Burgfried wird erhalten.

Die Pflasterflächen finden sich auch in der südlich gelegenen Rampe und dem Bierausschank wieder. Die Materialität lässt somit die Benutzbarkeit ablesbar werden. Burgfried und Biergarten werden als offener Belag in wassergebundener Bauweise realisiert. Im Bereich des Biergartens werden die bestehenden Bäume als Aufenthaltsbereich erhalten und stehen im Kontrast zum gegenüberliegenden Burgfried, der freigestellt wird, um seine Imposanz zu betonen. Die gewählten Materialien und Verlegearten sind als Verweis auf die Region und die Zeit des Hochmittelalters bewusst gewählt.

Fakten

Wettbewerb 1. Preis
Zeitraum: 2019